Weihnachten in Italien

© Skafa / Lizenziert unter CC BY-SA 2.5 über Wikimedia Commons
Weihnachtsbäume in Italien müssen frisch und von ihrer Statur her sehr robust sein, am besten selbst geschlagen, denn sie werden in den festlich dekorierten Wohnzimmern der Südländer bereits am 8. Dezember (und mit Wurzeln!) aufgestellt. Dieses Datum erinnert an Mariä Empfängnis, einem Feiertag in Italien, an dem der Countdown der Weihnachtsvorbereitungen zu laufen beginnt und die Krippenspiele vom Dachboden in die "gute Stube" umgelagert werden. Anders als in Deutschland haben die Adventswochenenden beim Weihnachtsfest in "Bella Italia" überhaupt keine Bedeutung – außer auf Sizilien, wo am 13. Dezember das große Fest der heiligen Lucia gefeiert wird.
Zu Weihnachten spielt in Italien ein gutes und lang andauerndes Essen mit der gesamten Familie die zentrale Rolle, selbst auf die traditionelle Pasta in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen wird an dieses Tagen nicht verzichtet. Dazu werden Panettone & Pandoro gereicht – beides gut gesüßte Brote mit viel Rosinen und noch mehr Schokoladenstückchen. Nach dem gemeinsamen Besuch der Christmesse zu Heiligabend wird, wie über den gesamten Tag, fleischlos getafelt und Meeresfrüchte stehen dann ganz oben auf der Speisenkarte. Eine Bescherung, selbst für Kinder, ist zu Weihnachten in Italien größtenteils unüblich und macht von daher auch den Weihnachtsmann überflüssig. Heiligabend oder am Morgen danach kann zwar regional unterschiedlich mit kleinen Gaben gerechnet werden, für die größeren Geschenke müssen sich Kinder und Erwachsene allerdings bis zum 6. Januar, dem Dreikönigstag gedulden. Statt Santa Claus oder Väterchen Frost kommt Befana, eine unglaublich hässliche, aber dennoch herzensgute Hexe, die ihre Weihnachtspäckchen in den bereitgestellten Schuhen oder Strümpfen hinterlässt.