Der Dresdner Christstollen® und seine Geschichte

  • Original Dresdner Christstollen® im Schmuckkarton
    Original Dresdner Christstollen® im Schmuckkarton
    © Schutzverband Dresdner Stollen e. V.
  • Die Weihnachtszeit steht wie keine andere für gelebte Tradition und Genuss mit allen Sinnen. Damit untrennbar verbunden ist eine der bekanntesten sächsischen Köstlichkeiten: der Dresdner Christstollen®.  Das traditionelle Weihnachtsgebäck aus der sächsischen Landeshauptstadt überzeugt Genießer auf der ganzen Welt durch die einmalige Komposition erlesener Zutaten wie Rosinen, Butter, süße und bittere Mandeln, Orangeat und Zitronat. Diese bilden – neben Mehl, Wasser und Hefe - die Hauptzutaten für den Dresdner Stollenteig. Der Dresdner Christstollen® ist seit Jahrhunderten Teil der Kulturstadt Dresden. Ob Könige, Fürsten oder die Dresdner Bürger -zu allen Zeiten der Stadtgeschichte spielt auch das Dresdner Traditionsgebäck eine herausragende Rolle. Dresdner Kulturgeschichte ist also irgendwie auch Stollengeschichte.

    Erstmals urkundlich erwähnt wird der Dresdner Christstollen® 1474 auf einer Rechnung des christlichen Bartolomai-Hospitals. Von weihnachtlichem Höchstgenuss war zu dieser Zeit aber noch nicht die Rede: Das mittelalterliche Fastengebäck bestand lediglich aus Mehl, Hefe und Wasser. Ganz im Sinne des Verzichts erlaubte die katholische Kirche in ihrer Autorität weder Butter noch Milch.  Da die Sachsen aber schon immer ein Genießervölkchen waren, baten Kurfürst Ernst von Sachsen und sein Bruder Albrecht Papst Innozenz VIII, das Butter-Verbot aufzuheben. Der Heilige Vater gab diesem statt und sandte im Jahr 1491 den "Butterbrief" in die Regentenstadt. Von da an durften die Stollenbäcker auch gehaltvollere Zutaten verwenden.  Untrennbar verbunden ist der Dresdner Christstollen®, von den Dresdnern auch liebevoll Striezel genannt, mit dem ältesten deutschen Weihnachtsmarkt – dem Dresdner Striezelmarkt. Um 1500 wurden hier erstmals "Christbrote uff Weihnachten" an die Dresdner Bürger verkauft.

    Seinen Ruf als königliches Gebäck bekam der Dresdner Stollen ab 1560. Traditionell zum heiligen Fest übergaben die Dresdner Stollenbäcker ihrem Landesherrn ein oder zwei Weihnachtsstollen. In einem Zeremoniell wurde das 36 Pfund schwere Gebäck von acht Meistern und acht Gesellen durch die Stadt zum Schloss getragen.  Auch der wohl bekannteste sächsische Kurfürst, August der Starke, bekannte sich öffentlich als wahrer Stollen-Liebhaber. Von der Dresdner Bäckerzunft ließ er sich anlässlich des Zeithainer Lustlagers 1730 einen - seinen - Riesenstollen backen: Rund 100 Bäcker und Gesellen fertigten mit 3600 Eiern, 326 Kannen Milch und 20 Zentnern Weizenmehl einen rund 1,8 Tonnen schweren Riesenstollen. Und auch wenn dieser überdimensionale Stollen mit eigentlich stollenuntypischen Eiern und im Juni gebacken wurde, gilt er dennoch als barocker Vorläufer des heutigen Dresdner Christstollens®. An Kurfürst Augusts Riesenstollen erinnert noch heute das jährlich am Sonnabend vor dem 2. Advent in Dresden stattfindende Stollenfest

    In der heute bekannten Qualität wird der Dresdner Christstollen® seit dem 20. Jahrhundert gebacken. Nur hochwertige, edle Rohstoffe und erlesene Zutaten werden verarbeitet. Um den Schutz der Tradition des Dresdner Christstollens® kümmert sich der Schutzverband Dresdner Stollen e.V. Seit Jahrzehnten ist der Dresdner Christstollen® marken-und patentrechtlich geschützt.  Der Schutzverband Dresdner Stollen e.V. vergibt ein Qualitätssiegel als Echtheitszertifikat. Nur Stollen aus dem Großraum Dresden, die in Handarbeit gefertigt werden und den hohen Qualitätsanforderungen entsprechen, erhalten das Siegel und dürfen den Namen Dresdner Christstollen® tragen. Heute werden Dresdner Stollen von rund 130 Dresdner Bäckereien und Konditoreien hergestellt. 

    Auch wenn die Grundrezeptur für den Stollen festgeschrieben ist, so hat doch jeder Bäcker sein Familienrezept, das meist von Generation zu Generation weitergegeben wird.  Das ideale Stollengewicht beträgt vier Pfund. In dieser Größe entfalten sich die Aromen am besten. Nach dem Backen und vor dem ersten Anschnitt sollte der Stollen zwei bis vier Wochen in der aromaversiegelten Originalverpackung aus Karton oder Blech bei einer Raumtemperatur von unter 15 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von etwa 70 Prozent gelagert werden. Haltbar ist der Dresdner Christstollen® mindestens sechs Wochen, meist auch länger.  Überall auf der Welt hat der Dresdner Christstollen® seine Fans. Per Post schicken viele Dresdner Bäcker und Konditoren ihre Stollen auf die weite Reise um den gesamten Globus.

    Seit 1991 vertritt der Schutzverband Dresdner Stollen e.V. die Interessen der rund 130 Stollen-Bäckereien und -Konditoreien aus dem Großraum Dresden. Aufgabe des Verbandes ist es, das traditionelle Weihnachtsgebäck Dresdner Christstollen® als Markenprodukt und geographische Herkunftsbezeichnung zu schützen. Heute ist der Dresdner Christstollen® beim Deutschen Patentamt mit mehreren Wort-und Bildmarken als geschütztes Produkt eingetragen. Der Schutzverband ist zudem Inhaber der Gemeinschaftsmarke "Dresdner Christstollen®" in der Europäischen Gemeinschaft. 

    Der Schutzverband ist verantwortlich für die Vermarktung des Dresdner Traditionsproduktes. Ziel des Verbandes ist es, im Interesse seiner Mitglieder, die Aufmerksamkeit und Bekanntheit des Dresdner Stollens® durch eine einheitliche Markenkommunikation zu fördern. Der Dresdner Christstollen wurde im November 2012 als "Marke des Jahrhunderts" ausgezeichnet. Der Verlag Deutsche Standards verlieh dem Dresdner Original den "Markenpreis der Deutschen Standards". Der Preis honoriert die erfolgreiche Markenarbeit rund um das Dresdner Traditionsgebäck. Es ist in erster Linie dem Engagement der rund 130 Dresdner Stollen- Bäcker und -Konditoren zu verdanken, dass der Dresdner Stollen eine weltweit bekannte und beliebte Spezialität und Marke ist. 

    Die Mitglieder des Stollenschutzverbandes sind über die Verbandssatzung organisiert. Laut dieser dürfen Dresdner Christstollen® ausschließlich von Backwarenherstellern in Dresden und einer klar definierten Umgebung um die Landeshauptstadt in Verkehr gebracht werden. Echte Dresdner Christstollen® müssen den in der Satzung festgeschriebenen Mindestanforderungen an die Zugaben entsprechen und handgefertigt werden. Nur ein Stollen der den hohen Qualitätsanforderungen des Verbandes entspricht, darf als Dresdner Christstollen® bezeichnet und verkauft werden.  

    Nur Stollen, die das Dresdner Stollensiegel tragen, sind echte Dresdner Stollen® . Durch das goldene, ovale Siegel mit der geprägten Silhouette des berühmtesten sächsischen Kurfürsten August des Starken garantiert der Stollenschutzverband die geprüfte, gleichbleibende, hohe Qualität eines jeden einzelnen Dresdner Christstollens® . Zudem gibt das Qualitätszertifikat über eine auf dem Siegel befindliche Kontrollnummer Auskunft über Herkunft und Güte des traditionsreichen Weihnachtsgebäcks. Mit der 6stelligen Siegelnummer kann der Verbraucher nach dem Kauf oder dem Verschenken den Stollen-Bäcker oder -Konditor eines jeden einzelnen Dresdner Christstollens® ausfindig machen. Interessierte Stollen-Käufer bekommen die Auskunft zur Herkunft ihres Stollens beim Stollenschutzverband. 

    In einer jährlich zu Beginn der Stollensaison stattfindenden Stollenprüfung werden die Dresdner Christstollen® der Verbandsmitglieder von einem Fachgremium begutachtet und verkostet. Die Qualität der Dresdner Christstollen® jedes einzelnen Herstellers wird geprüft und Urkunden vergeben. Diese berechtigen dazu, die Dresdner Christstollen® mit der Siegelmarke zu kennzeichnen. Das Stollensiegel gilt somit als eine Auszeichnung für höchste Qualität und Zeichen der Echtheit. Für die Stollensaison 2014 hat der Verband über 3 Millionen Stollensiegel produzieren lassen.

    Das EU-Qualitätssiegel kennzeichnet Erzeugnisse und Lebensmittel, deren Herkunft eine direkte geografische Zuordnung erlauben oder die fest einer Region zuzuordnen sind. Seit 2010 zählt der Dresdner Christstollen® zu den Produkten mit geschützter geografischer Angabe. Neben dem Stollensiegel trägt das traditionelle Weihnachtsgebäck eben auch das kreisrunde, blau-gelbe EU-Gemeinschaftszeichen. Die EU-Spezifikation legt fest, dass ein Stollen nur dann die Bezeichnung "Dresdner Christstollen" tragen darf, wenn das Stollensiegel des Schutzverbandes die geprüfte hohe Qualität des Produktes ausweist, die Mindestangaben für die Rezeptur eingehalten werden und das Produkt in einem definierten Radius um die Stadt Dresden hergestellt wurde. Als geschützte Bezeichnung ist der Dresdner Christstollen® in das europäische Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen und geografischen Angaben, das EU-Qualitätsregister, eingetragen. Geführt und bewacht wird dieses durch die Europäische Union. Neben Lübecker Marzipan oder Schwarzwälder Schinken ist der Dresdner Christstollen® eines der deutschen geschützten Produkte. In Deutschland werden geografische Herkunftsangaben zudem im Markengesetz festgeschrieben. 

    Quelle: Schutzverband Dresdner Stollen e. V. 


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